Anamnese oder Befunde, die auf Ursachen der Amenorrhö hindeuten

Anamnese oder Befund

Mögliche assoziierte Anamnese oder Befunde

Mögliche Ursache

Einnahme bestimmter Arzneimittel

Medikamente und Arzneimittel, die das Dopamin beeinflussen (das zur Regulierung der Prolaktinsekretion beiträgt):

  • Antihypertensiva (z. B. Methyldopa, Reserpin, Verapamil)

  • Antipsychotika der 2. Generation (z. B. Molindon, Olanzapin, Risperidon)

  • Antipsychotika, konventionelle (z. B. Haloperidol, Phenothiazin, Pimozid)

  • Kokain

  • Östrogene

  • Gastrointestinale Arzneimittel (z. B. Cimetidin, Metoclopramid)

  • Halluzinogene

  • Opioide (z. B. Codein, Morphin)

  • Trizyklische Antidepressiva (z. B. Clomipramin, Desipramin)

Galaktorrhö

Hyperprolaktinämie

Hormone und Arzneimittel, die das Östrogen-Androgen-Gleichgewicht beeinflussen.

  • Androgene

  • Antiepileptika (z. B. Carbamazepin, Phenytoin, Valproat)

  • Antidepressiva

  • Danazol

  • Hochdosierte Gestagene

Virilisierung

Arzneimittelinduzierte Virilisierung

Körperliches Erscheinungsbild

Hoher Body-Mass-Index (z. B. > 30 kg/m2)

Virilisierung

Syndrom der polyzystischen Ovarien

Geringer Body-Mass-Index (z. B. < 18,5 kg/m2)

Chronische Krankheit, übermäßige sportliche Betätigung

Funktionelle hypothalamische Amenorrhö

Hypothermie, Bradykardie, andere Herzrhythmusstörungen und/oder Herzklopfen, Hypotonie

Funktionelle hypothalamische Amenorrhö bei Anorexia nervosa oder Hungerzustand, eventuell mit Elektrolytanomalien (z. B. Hypokaliämie, Hypomagnesiämie)

Reduzierter Würgereflex, Gaumensegelläsionen, subkonjunktivale Blutungen

Funktionelle hypothalamische Amenorrhöe aufgrund von Bulimie mit häufigem Erbrechen

Kleinwuchs

Primäre Amenorrhö, Faltenhals, weit auseinanderliegende Mammillen

Turner-Syndrom

Hautveränderungen

Warme, feuchte Haut

Tachykardie, Tremor

Hyperthyreose

Raue, verdickte Haut, Verlust der Augenbrauen

Bradykardie, verzögerte Sehnenreflexe, Gewichtszunahme, Verstopfung

Hypothyreose

Akne

Hirsutismus oder Virilisierung

Androgenüberschuss durch

Striae

Mondgesicht, Stiernacken, Stammfettsucht, dünne Extremitäten, Virilisierung, Bluthochdruck

Cushing-Syndrom

Acanthosis nigricans

Adipositas, Virilisierung

Syndrom der polyzystischen Ovarien

Vitiligo oder Hyperpigmentierung der Handfläche

Orthostatische Hypotonie

Morbus Addison

Auf Östrogen- oder Androgenveränderungen hinweisende allgemeine Befunde

Symptome für Östrogenmangel (z. B. Hitzewallungen, nächtliche Schweißausbrüche, insbesondere vaginale Trockenheit oder Atrophie)

Risikofaktoren wie Chemotherapie, Bestrahlung des Beckens oder eine Autoimmunerkrankung

Primäre Ovarialinsuffizienz

Funktionelle hypothalamische Amenorrhö

Tumoren der Hypophyse

Hirsutismus oder Virilisierung

Androgenüberschuss durch

Primäre Amenorrhö

Androgenüberschuss durch

  • Echter Hermaphroditismus

  • Pseudohermaphroditismus

  • Androgenproduzierender Tumor

  • Adrenaler Virilismus

  • Gonadendysgenesie

  • Genetische Erkrankung

Vergrößerte Ovarien

Androgenüberschuss durch

Veränderungen der Brust und des Genitals

Galaktorrhö

Hyperprolaktinämie

Nächtlicher Kopfschmerz, Gesichtsfeldausfälle

Hypophysentumor

Keine oder unvollständige Entwicklung der Brust (und der sekundären Geschlechtsmerkmale)

Normale Adrenarche

Primäre Amenorrhö durch Störungen der Ovulation aufgrund einer isolierten Ovarialinsuffizienz

Fehlende Adrenarche

Primäre Amenorrhö aufgrund einer Störung des Eisprungs durch eine hypothalamisch-hypophysäre Dysfunktion

Fehlende Adrenarche mit eingeschränktem Riechvermögen

Kallmann-Syndrom

Verzögerte Entwicklung der Brust und der sekundären Geschlechtsmerkmale

Verzögerte Menarche in der Familienanamnese

Konstitutionelle Verzögerung des Wachstums und der Pubertät

Normale Entwicklung der Brust und der sekundären Geschlechtsmerkmale mit primärer Amenorrhö

Zyklusabhängige Abdominalschmerzen, Vorwölbung der Vagina, Ausweitung des Uterus

Obstruktion im Genitalbereich

Unklarer Geschlechtsmerkmale

Virilisierung

Echter Hermaphroditismus

Pseudohermaphroditismus

Schamlippenfusion, Klitorisvergrößerung bei der Geburt

Androgenexposition im 1. Trimester, möglicherweise Hinweis auf

Klitorisvergrößerung nach der Geburt

Virilisierung

Androgenproduzierenden Tumor (meist Ovarialkarzinom)

Adrenaler Virilismus

Einnahme von Anabolika

Normale äußere Genitalien mit unvollständig entwickelten sekundären Geschlechtsmerkmalen (gelegentlich Entwicklung der Brust, aber minimale Schambehaarung)

Offensichtliches Fehlen von Zervix und Uterus

Androgenresistenz

Vergrößerung der Ovarien (bilateral)

Zeichen eines Östrogenmangels

Primäre Ovarialinsuffizienz durch Autoimmun-Oophoritis

Hirsutismus oder Virilisierung

17-Hydroxylasemangel

Syndrom der polyzystischen Ovarien

Läsionen

Pelvine Resistenz (unilateral)

Pelvine Schmerzen

Nieren im Becken oder andere Anomalien der Harnwege

Angeborene oder erworbene strukturelle Beckenanomalien

Selten, Beckentumoren (z. B. Granulosazelltumoren, zystisches Teratom)

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