Künstliche Schrittmacher

VonL. Brent Mitchell, MD, Libin Cardiovascular Institute of Alberta, University of Calgary
Überprüft/überarbeitet Jan. 2023 | Geändert Juni 2023
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    Es gibt viele Ursachen von Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien). Manche Herzrhythmusstörungen sind harmlos und müssen nicht behandelt werden. Manchmal hören sie von selbst oder durch eine Umstellung der Lebensweise, wie den Verzicht auf Alkohol, Koffein (in Getränken und Nahrung) und Tabak, auf. Andere Herzrhythmusstörungen sind gefährlich oder so störend, dass sie behandelt werden müssen. Künstliche Schrittmacher sind eine Art der Behandlung. Andere Behandlungen von Herzrhythmusstörungen umfassen das Einsetzen eines implantierbaren Kardioverter-Defibrillators (ICD), Kardioversion/Defibrillation, die Anwendung von Antiarrhythmika oder die Zerstörung eines kleinen Bereichs des Herzgewebes, der für die Herzrhythmusstörungen verantwortlich ist (Ablation).

    Künstliche Herzschrittmacher sind elektronische Geräte, die die Aufgabe des Sinusknotens übernehmen. Diese Apparate werden unter die Haut implantiert, gewöhnlich unterhalb des linken oder rechten Schlüsselbeins. Sie werden mit dem Herzen durch Drähte (Elektroden) verbunden, die durch eine Vene geführt werden. Die Drahtspitzen werden in die Wand der Herzkammer implantiert. Der Schrittmacher sendet ein elektrisches Signal aus, durch das sich der Herzmuskel zusammenzieht. Manchmal wird nur ein Draht eingeführt, in der Regel in die rechte Herzkammer (den Ventrikel). Bei anderen Herzschrittmachern werden zwei oder mehr Drähte verwendet, damit verschiedene Kammern stimuliert werden können. Moderne Herzschrittmacher können in der Regel die Herzfrequenz und den Herzrhythmus des Patienten wahrnehmen und sie senden nur dann einen Impuls aus, wenn dieser notwendig ist. Die meisten Herzschrittmacher können von außen programmiert werden, sodass Ärzte ändern können, wie der Schrittmacher reagiert.

    Dank der heutigen modernen Elektronik und Batterien mit niedrigem Energieverbrauch haben diese Geräte eine Funktionsdauer von etwa 10 bis 15 Jahren.

    Für manche Patienten kommt ggf. ein Minischrittmacher infrage. Bei dieser Arzt Herzschrittmacher sind keine Kabel notwendig, um den Schrittmacher mit dem Herzen zu verbinden. Durch einen kleinen Einschnitt in die Leistengegend wird der Schrittmacher über einen Katheter direkt unten in der rechten Herzkammer (den rechten Ventrikel) eingeführt.

    Es besteht fast kein Risiko von Störungen des Schrittmachers durch Mobiltelefone, Elektronik in Autos, Radar, Mikrowellen oder Sicherheitsdetektoren an Flughäfen. Einige Geräte können jedoch noch immer Herzschrittmacher stören. Beispiele dafür sind Apparaturen bei der Elektrokauterisation (zur Verhinderung von Blutungen bei Operationen) und Diathermie (physiotherapeutisches Verfahren, bei dem die Muskeln mit Hilfe von Hochfrequenzwellen erwärmt werden) sowie bestimmte Geräte bei der Magnetresonanztomografie (MRT). Bestimmte Schrittmachertypen werden von der MRT nicht beeinträchtigt, das hängt von deren Bauweise ab.

    Stabilisierung des Herzschlags: Künstliche Schrittmacher

    Künstliche Herzschrittmacher sind elektronische Geräte, die die Aufgabe des herzeigenen Schrittmachers (Sinusknoten oder Sinuatrial-Knoten) übernehmen. Sie erzeugen elektrische Impulse, welche die Herzschläge auslösen. Schrittmacher bestehen aus einer Batterie, einem Impulsgenerator und Drähten (Elektroden), die den Schrittmacher mit dem Herzen verbinden.

    Ein künstlicher Schrittmacher wird operativ eingesetzt. Bei örtlicher Betäubung, durch die die Einstichstelle betäubt wird, werden die Drähte, an die der Herzschrittmacher angeschlossen ist, in eine Vene nahe des Schlüsselbeins eingeführt und bis zum Herzen vorgeschoben. Durch einen kleinen Schnitt wird der Impulsgenerator, der ungefähr so groß ist wie ein Silberdollar, unterhalb des Schlüsselbeins unter die Haut geschoben und mit den Drähten verbunden. Der Einschnitt wird zugenäht. Gewöhnlich dauert die Operation etwa 30 bis 60 Minuten. Manchmal kann der Patient kurz darauf nach Hause gehen, sonst bleibt er für eine kleine Weile in der Klinik. Die Batterie des Schrittmachers hält normalerweise 10 bis 15 Jahre. Dennoch sollte sie regelmäßig überprüft werden. Das Einsetzen einer neuen Batterie geht schnell.

    Es gibt verschiedene Arten von Schrittmachern. Einige übernehmen komplett die Kontrolle über die Herzfrequenz und überlagern so die elektrischen Impulse, die das Herz selbst aussendet. Sogenannte Demand-Schrittmacher erlauben dem Herzen seine natürliche Pumpfunktion, bis es einen Schlag aussetzt oder das Herz mit einer falschen Frequenz zu schlagen beginnt. Programmierbare Schrittmacher können beides. Einige Typen sind in der Lage, ihre Frequenz auf die Aktivität des Trägers abzustimmen, indem sie die Herzfrequenz bei körperlicher Bewegung erhöhen und im Ruhezustand herabsetzen.

    Am häufigsten werden Schrittmacher bei langsamen Arrhythmien eingesetzt. Unterschreitet die Herzfrequenz eine bestimmte Schwelle, sendet der künstliche Schrittmacher automatisch elektrische Impulse aus. Seltener werden Herzschrittmacher bei schnellen Herzrhythmusstörungen implantiert; sie senden dann eine Reihe von Impulsen aus, um eine zu schnelle Herzfrequenz zu normalisieren.

    Ein weiteres Einsatzgebiet für Herzschrittmacher ist die kardiale Resynchronisationstherapie (CRT). Bei einigen herzkranken Menschen ziehen sich die vier Herzkammern nicht in der richtigen Reihenfolge zusammen. Spezielle Schrittmacher mit drei Elektroden (eine stimuliert den rechten Vorhof, eine die rechte Herzkammer und eine die linke Herzkammer) können das Muster, nach dem sich das Herz zusammenzieht, wieder normalisieren und bei einigen Herzinsuffizienz-Patienten zu Verbesserungen führen.